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Mittelstand fordert Lösungsoption für das Nachfolgeproblem: Eine neue Rechtsform soll Abhilfe schaffen

Aachen/Berlin, 19. Juni 2023 – Fast 600.000 Nachfolgen stehen laut KfW im Mittelstand an – doch es fehlt an Nachfolger:innen. Nur noch weniger als die Hälfte gelingt in der Familie. Eine neue Rechtsform für sogenanntes „gebundenes Vermögen“ könnte Abhilfe schaffen. Dabei würden Anteile zum Nennwert weitergegeben – nicht notgedrungen an genetisch Verwandte, sondern innerhalb einer Art „Werte- und Fähigkeiten-Familie“. Das Vorhaben steht im Koalitionsvertrag der Ampel-Parteien. Nun fordern 22 Wirtschaftsverbände des Landes, darunter der Bundesverband IT-Mittelstand e.V. (BITMi), in einem gemeinsamen Papier die baldige Einführung der Rechtsform und umreißen klare Eckpunkte.

Die Verbände, die insgesamt für mindestens 100.000 Mitglieder sprechen, begrüßen, dass die Bundesregierung das Thema angehen will. Im Koalitionsvertrag der Ampel-Parteien heißt es: „Für Unternehmen mit gebundenem Vermögen wollen wir eine neue geeignete Rechtsgrundlage schaffen, die Steuersparkonstruktionen ausschließt.“ Das könne nur die Einführung einer Gesellschaft mit gebundenem Vermögen leisten, eine GmgV, so die Verbände. Die Herausforderung sei nur dann geschafft, „wenn eine unbürokratische, einfache Lösung, eine eigenständige Rechtsform etabliert wird, die von Unternehmern ohne große Beratung umgesetzt werden kann“, heißt es in dem heute veröffentlichten Papier. Politiker:innen aller drei Ampel-Parteien reagierten am Morgen bei einer Pressekonferenz positiv auf die Forderung, Stimmen dazu folgen weiter unten.

Neue Lösungsoption für das drängende Nachfolge-Problem
Insbesondere für das drängende Nachfolge-Problem im deutschen Mittelstand verspricht eine eigenständige neue Rechtsform Abhilfe. Wie kürzlich u.a. die Tagesschau berichtete, stehen laut KfW aktuell 560.000 Nachfolgen an. Nur noch weniger als die Hälfte davon gelingt in der Familie, 190.000 drohen zu scheitern. Diesen droht laut KfW die Auflösung. Oftmals auch deshalb, weil ein Verkauf an den privaten Vermögensverhältnissen fähiger Nachfolger scheitert. Die GmgV böte Unternehmen die Möglichkeit, den Pool potenzieller Nachfolger erheblich zu erweitern und die Unternehmensnachfolge unabhängig von der genetischen Familie oder der individuellen Vermögenslage zu gestalten, indem Anteile zum Nennwert weitergegeben würden und nicht vererbbar wären. Schon vor zwei Jahren hatte eine repräsentative Allensbach-Umfrage ergeben, dass fast drei Viertel (72 %) der Familienunternehmen in Deutschland eine solche Rechtsform begrüßen würden.

Auch für nicht-Exit-orientierte Start-ups sowie Sozialunternehmen böte die GmgV mehr Gestaltungsfreiheit, Unternehmen unabhängig und wirtschaftlich nachhaltig aufzubauen, indem Gewinne rechtsverbindlich im Unternehmen verbleiben und seiner Entwicklung dienen.

Start-ups, Digitalwirtschaft, Mittelständler ziehen an einem Strang
Dass eine solche Rechtsform für Unternehmen unterschiedlichster Branchen und Größen relevant ist, zeigt die Diversität der Unterzeichnenden: vom Bundesverband für mittelständische Wirtschaft BVMW und den Verband deutscher Unternehmerinnen über deutschen Start-up-Verband, den Bundesverband IT-Mittelstand e.V. (BITMi) und das Social Entrepreneurship Netzwerk Deutschland SEND bis hin zum Blockchain-Verband oder auch Landwirtschafts- und ersten IHK-Verbänden. Es wird erwartet, dass weitere Verbände sich anschließen.

Aus Sicht der Verbände ist der Bedarf an einer neuen Rechtsform vor allem in drei Unternehmensgruppen besonders hoch: im Mittelstand, bei nicht-Exit-orientierten Start-ups sowie in Sozialunternehmen.

Kernelemente einer „Gesellschaft mit gebundenem Vermögen“
Die Verbände umreißen vier Eckpunkte, die ihrer Meinung nach für eine neue Rechtsform unabdinglich sind: 1) eine „unabänderliche Vermögensbindung“, 2) ein „aktives Gesellschafterverständnis“ und die Weitergabe der Anteile zum Nennwert, 3) eine Offenheit für jedwede unternehmerischen Zielsetzungen und Zwecke sowie 4) die „bestmögliche Absicherung“ der Vermögensbindung mithilfe eines Aufsichtsverbands.

Vor allem Vermögensbindung, Aufsichtsverband und die Weitergabe zum Nennwert machen die Einführung einer eigenständigen neuen Rechtsform erforderlich. Eine Eingliederung in bestehende Rechtsformen, beispielsweise im GmbH-Recht, würde dem Bedarf nicht ausreichend Rechnung tragen.

Kein Steuersparmodell
Zudem sei die Rechtsformsteuerrechtlich genauso zu behandeln wie alle anderen Rechtsformen und dürfe keinesfalls als Steuersparmodell missbraucht werden können. „Die GmgV würde den Kanon der Rechtsformen ergänzen, keine andere Rechtsform ersetzen oder schlechter stellen.“ Sie fungiere dann als eine wichtige Option zur Stärkung der Vielfalt, des Wettbewerbs und der Innovationskraft.

„Wir sehen in der im Koalitionsvertrag der Bundesregierung geplanten neuen Rechtsform, der Gesellschaft mit gebundenem Vermögen (GmgV), eine große Chance für die Soziale Marktwirtschaft, für die Stärkung unabhängiger Unternehmen und damit für den Wirtschaftsstandort Deutschland“, heißt es in dem Papier.

Statements der Verbände: Wir brauchen die Rechtsform!
Die Verbände betonen aus ihren jeweiligen Perspektiven, warum die neue Rechtsform wichtig für sie ist.

Dr. Oliver Grün, Präsident des Bundesverband IT-Mittelstand e.V. (BITMi): „Die neue Rechtsform der Gesellschaft mit gebundenem Vermögen ist dringend notwendig, um kleinen und mittelständischen Unternehmen mit ihrer Innovationskraft und Expertise eine weitere Option einer Nachfolgeregelung zu geben und sie in Deutschland zu halten. In Hinblick auf unsere mittelständig geprägte Digitalwirtschaft ist die Einführung der neuen Rechtsform also auch ein wichtiger Faktor für unsere digitale Souveränität. Denn nur mit fest im Markt verankerten IT-Unternehmen mit gesicherter Nachfolge können wir die Digitalisierung selbstbestimmt mitgestallten.“

Markus Jerger, Vorsitzender der Geschäftsführung des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft (BVMW): „Der Wirtschaftsstandort Deutschland muss für den Mittelstand attraktiv bleiben, denn dieser ist das Rückgrat und der Ausbildungsgarant der Wirtschaft. Dafür müssen wir das drängende Nachfolgeproblem angehen. Eine neue Rechtsform, die Anteile zum Nennbetrag festsetzt und Betrieben erlaubt, die Nachfolgefrage auch außerhalb der Familie einfacher zu regeln, ohne dass geeignete Kandidaten und Betriebe sich tief verschulden müssen, ist da eine sehr gute Option. Der Mittelstand braucht diese Rechtsform dringend, denn gerade der Mittelstand braucht eine tragfähige Zukunft auch für die Nachfolger von Unternehmen.“

Jasmin Arbabian-Vogel, Präsidentin des Verband deutscher Unternehmerinnen (VdU): „Die Nachfolgefrage drängt! Da ist es die oberste Pflicht der deutschen Wirtschaftspolitik, weitere Optionen für den Erhalt von selbstständigen Unternehmen im Mittelstand zu schaffen. Zudem böte die neue Rechtsform eine Riesenchance für unternehmerische tätige Frauen, die heute noch immer schwerer an Finanzierungskapital kommen. Sie könnten unabhängig von ihrer Finanzkraft Nachfolgerinnen werden. Das wäre ein großer Gewinn für den Mittelstand.“

Marlene Marz, Vorständin des Blockchain Bundesverband: „Die Gesellschaft mit gebundenem Vermögen würde den Krypto-Standort Deutschland stärken! Denn gerade in dieser Zukunftsbranche der digitalen Infrastruktur braucht es Organisationsformen, die erlauben, dass das Vermögen gebunden ist und Protokolle oder Daten gemeinschaftlich verwaltet werden.“

Armin Steuernagel, geschäftsführender Vorstand der Stiftung Verantwortungseigentum: „Die breite Allianz von Verbänden zeigt, die geforderte neue Rechtsform trifft auf einen großen Bedarf – vom Mittelstand, über die Start-up-Branche und digitale Wirtschaft bis hin zur Landwirtschaft. Wir freuen uns, aus dem Justizministerium zu vernehmen, dass es mit der Rechtsform vorangeht. Das Positionspapier gibt dem Gesetzgeber wichtige Eckpunkte mit auf den Weg, die das Ergebnis der intensiven öffentlichen Expertendiskussion während der letzten drei Jahre sind. Ganz zentral: Es braucht eine eigenständige neue Rechtsform und eine Vermögensbindung, die rückwirkend nicht änderbar ist.“

Dr. Till Wagner, geschäftsführender Vorstand der Stiftung Verantwortungseigentum: „Großbritannien, Dänemark und Schweden zeigen, dass einfach zugängliche Rechtsformen mit einer unabänderlichen Vermögensbindung tausendfach genutzt werden. Es zeigt sich auch, dass einer europarechtskonformen Ausgestaltung nichts im Wege steht. Die Gesellschaft mit gebundenem Vermögen erweitert die Optionen im Kanon der Rechtsformen und damit die unternehmerische Freiheit. Sie trägt dazu bei, unsere Soziale Marktwirtschaft mit einem breiten und vielfältigen Mittelstand langfristig zu stärken.“

Tina Andres, Vorsitzende Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW): „Die von Investoren getriebenen steigenden Landpreise machen Hofnachfolgen immer schwerer zu finanzieren – Nachfolger können sich den Hof oft nicht leisten. Eine Rechtsform mit gebundenem Vermögen wäre eine sehr gute Möglichkeit, den Hof und das Land der Spekulation zu entziehen, Nachfolgern ohne Finanzkraft den Einstieg zu ermöglichen und dieser Tendenzen etwas entgegenzusetzen.“

Positive Reaktion von Ampel-Politiker:innen bei Pressekonferenz

Am Morgen reagierten bei einer Pressekonferenz zum Thema Politiker:innen von SPD, Grünen und FDP auf den Vorstoß: Verena Hubertz, stellvertretende Fraktionschefin der SPD und als solche zuständig für Wirtschaftsthemen, Katharina Beck, finanzpolitische Sprecherin der Grünen-Bundestagsfraktion sowie Otto Fricke, haushaltspolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion.

Verena Hubertz, SPD, stellv. Fraktionsvorsitzende: „Es ist eine richtig, richtig gute Sache, wir brauchen es, wir sind als Ampelkoalition auch damit im Koalitionsvertrag gestartet. Es kam Krieg, es kamen Krisen, nicht alles geht dann so schnell, wie man sich das vielleicht auch manchmal wünscht, aber wir sind vollends dahinterstehend als SPD-Fraktion, als Ampel, dass wir da auch was gemeinsam umsetzen und ich (…) bin natürlich Unterstützerin in der Sache aus tiefster Überzeugung.“

Otto Fricke, FDP, haushaltspolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion: „Als Liberaler sagst du natürlich: im Zweifel Rechtsformfreiheit. Das ist für mich auch das, was unser Wirtschaftssystem ausmacht. Und jede Zeit braucht ihre Rechtsform. Und wir müssen einfach auch anerkennen (…), dass in einem digitalen Zeitalter die alte Idee dessen, wie man Unternehmen führt, durch eine neue ergänzt werden muss. Wir müssen auch erkennen, dass es eben manchmal besser ist, wenn der Gewinn nicht aus dem Unternehmen genommen wird, sondern gerade in dieser Zeit im Unternehmen bleibt. Das mag bei unterschiedlichen Geschäftsideen unterschiedlich sein, aber ich glaube, dass diese zusätzliche Rechtsform etwas ist, was der Markt braucht.“ Weiter: „Und dann muss der Staat nach meiner Meinung eine Möglichkeit geben, das ist der zweite Teil der Freiheit, wie ich es schaffe, dass das, was an intellektuellem Wert, aber auch an Sachwert, aber mehr an intellektuellem Wert in einem Unternehmen geschaffen worden ist, weitergegeben werden kann.“

Fricke sagte zudem, auch er sei zu der Ansicht gekommen, dass die Rechtsform eine eigenständige sein müsse. Man müsse das Konzept „sozusagen in eine eigene Rechtsfamilie bringen, gerne mit gewissen Verweisen für bestimmte Teile – auf die Frage wo passt GmbH, wo passt Genossenschaft, wo passt Stiftungsrecht. Aber wenn wir das nicht machen, wird es halt schwierig, weil dann kommt jeder damit, dass er versucht, diese Rechtsform irgendwo in einen Rahmen reinzupressen, wo sie nach meiner Meinung und nach dem, was ich jetzt sehe, nicht hineingehört.“

Katharina Beck, finanzpolitische Sprecherin der Grünen-Bundestagsfraktion: „Ich bin einfach dafür, dass es einen fairen Wettbewerb auch unterschiedlicher Rechtsformen gibt. Und da ist eben die Rechtsform mit gebundenem Vermögen, wenn sie denn wirklich hundertprozentig sicher einen Asset Lock hat, sehr gut. Und darauf möchte ich auch die Zielsetzung dieser Rechtsform wirklich beschränken und sie nicht noch mit irgendwelchen ökosozialen Labels überfrachten. Es soll einfach eine Rechtssicherheit sein im Bezug auf die Vermögensbindung.“

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Europäische KI-Verordnung mittelstandsfreundlich und entwicklungsoffen ausrichten

Aachen/Berlin, 9. Mai 2023 – Der Bundesverband IT-Mittelstand e.V. (BITMi) hat gemeinsam mit dem Bundesverband Der Mittelstand. BVMW und führenden mittelständischen Unternehmern und Geschäftsführern aus den Reihen der Digitalverbände der Mittelstandsallianz Position zur bevorstehenden europäischen Verordnung zur Künstlichen Intelligenz (EU AI Act) bezogen. Das ist im Rahmen eines Roundtable mit Experten und Entscheidungsträgern aus der Bundesregierung, dem Bundestag und dem Europäischen Parlament geschehen.

„Künstliche Intelligenz wird eine wirtschaftliche Schlüsseltechnologie des 21. Jahrhunderts für die Unternehmen des deutschen Mittelstands sein“, sagt Markus Jerger, Vorsitzender des Bundesverbandes Der Mittelstand. BVMW, und ergänzt: „Sie wird neue und effiziente Lösungen etwa zur Bekämpfung des Klimawandels und zur Rohstoffnutzung bieten.“ Bei der Nutzung von KI, so Jerger, müsse der Schutz von Bürger- und Verbraucherschutzrechten konsequent mitgedacht werden. „Die KI-Verordnung darf aber nicht zu einer Pauschalregulierung führen. Technologieoffenheit ist kein Modewort – sie muss zentraler Bestandteil einer Digitalisierungsstrategie sein, damit Europa im internationalen Wettbewerb konkurrenzfähig bleibt“, betont der BVMW-Vorsitzende.

„Der AI Act bietet die große Chance, den starken Abhängigkeiten von KI-Anbietern aus China und den USA etwas entgegenzusetzen, um unsere digitale Souveränität zu wahren und den Wohlstand der Zukunft zu sichern“, sagt Dr. Oliver Grün, Präsident und Vorstandsvorsitzender des Bundesverband IT-Mittelstand e.V. (BITMi): „Statt eines Wettbewerbsvorteils für europäische KI-Entwickler und -Anwender kann auch ein Nachteil entstehen, wenn bei der Regulation Compliance-Prüfungen zu kompliziert und entsprechende Compliance-Kosten zu hoch sind. Deshalb kommt es jetzt darauf an, den AI Act innovations- und mittelstandsfreundlich zu gestalten, damit wir Wertschöpfung für vertrauenswürdige KI hier in Europa halten können.“

„Deutschland und Europa können mit dem AI Act Standards setzen und die globale Blaupause für eine faire Regulierung von Künstlicher Intelligenz schaffen“, betont Dirk Freytag, Präsident des Bundesverbandes Digitale Wirtschaft e.V. (BVDW): „Mit der richtigen Ausgestaltung wird Europas Wettbewerbsfähigkeit gestärkt. Entscheidend ist dabei, europäische Werte in den Mittelpunkt zu stellen, parallele technologische Entwicklungen wie das Metaverse positiv zu begleiten und Innovationen mit fairer Ausgestaltung zu fördern, statt pauschal zu bremsen.“

Der AI Act ist ein Gesetzesvorhaben der Europäischen Union, die sich zum Ziel gesetzt hat, einen flächendeckenden Rechtsrahmen für den gesellschaftlichen und kommerziellen Umgang mit KI-Anwendungen zu schaffen. Über ein an Risikokategorien ausgerichtetes Stufen-System sollen Anwendungen von Künstlicher Intelligenz in den Fokus der Regulatoren gerückt werden, die aus Sicht des Bürgerrechts- und Verbraucherschutzes im besonderen Maße relevant sind. Ein solch flächendeckender regulatorischer Umgang mit der Technologie sucht bislang noch seinesgleichen, was sowohl Chancen als auch Risiken birgt.

BVMW, BITMi und BVDW fordern die Verhandler der EU-Institutionen auf, eine ausgewogene, entwicklungsoffene Regulierung für alle Beteiligten zu gestalten. Insbesondere mit Blick auf die disruptiven Entwicklungen ist ein schnelles, aber vor allem gut überlegtes Handeln Voraussetzung, um europäische Interessen zu stärken.

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Das BITMi-Netzwerk wächst weiter: Der BSKI schließt sich mit 60 IT-Unternehmen an

• Der Bundesverband für den Schutz kritischer Infrastrukturen (BSKI) e.V. schließt sich dem Netzwerk des Bundesverband IT-Mittelstand e.V. (BITMi) mit 60 IT-Unternehmen an.
• Die Verbände setzen sich nun gemeinsam für den Schutz kritischer Infrastrukturen, insbesondere auch im Hinblick auf IT-Sicherheit, ein.

Aachen/Elsdorf-Heppendorf, 26. April 2023 – Der Bundesverband für den Schutz kritischer Infrastrukturen (BSKI) e.V. ist seit März assoziiertes Mitglied des Bundesverband IT-Mittelstand e.V. (BITMi) und schließt sich mit 60 IT-Unternehmen dem BITMi-Netzwerk an. Die beiden Interessenvertretungen bündeln damit ihre Kompetenz und wollen nachdrücklich ihr Engagement für den Schutz kritischer Infrastrukturen festigen.

„Wir freuen uns, diese starke Kooperation mit dem BSKI einzugehen und ihn als assoziiertes Mitglied im BITMi begrüßen zu dürfen. Denn wie auch die Stärkung unserer heimischen Digitalwirtschaft ist der Schutz unserer kritischen Infrastrukturen entscheidend für die nachhaltige Sicherung unseres Wohlstands und unserer Souveränität“, sagt BITMi-Präsident Dr. Oliver Grün.

Der Schlüssel zur Verbesserung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland liegt nach Auffassung des BITMi im starken IT-Mittelstand Deutschlands. Aus diesem Grund verfolgt der Verband das Ziel, Wachstum und Internationalisierung des Mittelstands voranzutreiben. Dies unterstützt der BSKI: Gemeinsam wollen sich die beiden Interessenvertretungen dafür einsetzen, dass der starke Mittelstand gefördert und geschützt wird

„Gerade in der heutigen disruptiven Zeit ist es unabdingbar, starke Partnerschaften zum Schutz der Versorgungs- und Cybersicherheit zu etablieren. Gemeinsam werden unsere Verbände sich dafür einsetzen, dass gerade der Mittelstand in den Fokus der Sicherheitsstrategien gerückt wird“, so der Vorstandsvorsitzende des BSKI, Holger Berens.

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Schwarz IT wird mit STACKIT Fördermitglied des BITMi: Zusammen für die Digitale Souveränität

Aachen/Neckarsulm, 24. April 2023– Der Bundesverband IT-Mittelstand e.V. (BITMi) freut sich, mit der Schwarz IT und ihrer Marke STACKIT ein neues Fördermitglied gewonnen zu haben, das zum gemeinsamen Ziel der digitalen Souveränität Deutschlands und Europas beiträgt. „Mit der Schwarz IT haben wir einen wertvollen neuen Partner in unserem Verband, der mit seiner Cloud-Anwendung STACKIT eine in Europa gehostete Plattform anbietet, die Datensouveränität garantiert. Alternativen wie diese aus Deutschland und Europa sind es, die es uns ermöglichen, die digitale Transformation selbstbestimmt mitzugestalten“, erklärt BITMi-Präsident Dr. Oliver Grün.

„Unser Ziel bei der Entwicklung von STACKIT war eine sichere und europäische Cloud-Alternative für Unternehmen, die sich nicht von einem einzelnen großen Hyperscaler abhängig machen wollen“, erläutert Markus Schwind, Geschäftsleiter Go-to-Market bei STACKIT. „Wir wollen Hyperscaler dabei nicht komplett ersetzen. Vielmehr möchten wir Unternehmen die Chance bieten, zu wissen, dass beispielweise ihre Infrastrukturdaten in der Cloud tatsächlich sicher sind. Wichtig ist uns zudem die ständige Beratung unserer Kunden auf dem Weg in die Digitalisierung, da wir selbst häufig die gleichen Stolpersteine nehmen mussten und daran gewachsen sind. Wir wissen also, welchen Herausforderungen sich Unternehmen heute beim Gang in die Cloud stellen müssen.“

STACKIT steht seit März 2022 auch für Unternehmen außerhalb der Schwarz Gruppe zur Verfügung. Mit dem in Europa entwickelten und gehosteten Produkt ermöglicht STACKIT seinen Kunden Datensouveränität, da bei allen Produkten sowohl die Datensicherheit als auch der Datenschutz im Mittelpunkt stehen. Alle Server befinden sich in Deutschland und Österreich, weshalb mit der europäischen Datenschutzgrundverordnung die höchsten Datenschutzstandards weltweit gelten. Derzeit konzentriert STACKIT sich hauptsächlich auf die Implementierung ihrer IT-Lösungen in kleinen und mittelständischen Unternehmen aller Branchen. Damit verfolgt STACKIT das erklärte Ziel des BITMi, dem Anwendermittelstand qualitative IT-Anwendungen zur Verfügung zu stellen, die ihre digitale Unabhängigkeit und Datensouveränität wahren.

Über STACKIT:
STACKIT ist die digitale Marke der Schwarz IT und damit Teil der IT-Organisation der Schwarz Gruppe, einer der größten Handelsgruppen Europas.

Als starke Einheit mit Start-up-Charakter innerhalb der Schwarz IT bietet STACKIT Colocation in Form von Rechenzentrums- oder Rackspace- sowie Cloud-Infrastruktur- und Plattform-Services (IaaS und PaaS) in Enterprise-Qualität. Damit liefert STACKIT die technologische Basis für die digitale Transformation der Unternehmen der Schwarz Gruppe, von der inzwischen auch externe Unternehmen profitieren.

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IT-Mittelstandsallianz wächst auf über 2.500 Unternehmen – JARO Institut wird assoziiertes Mitglied des BITMi

  • Das JARO Institut für Nachhaltigkeit und Digitalisierung e.V. assoziiert sich mit dem Bundesverband IT-Mittelstand e.V. (BITMi).
  • Die IT-Mittelstandsallianz wächst damit auf über 2.500 Unternehmen.
  • Zusammen setzen sich die Vereine für eine nachhaltige Digitalisierung ein.

Aachen/Berlin, 18. April 2023 – Zum März ist das JARO Institut für Nachhaltigkeit und Digitalisierung e.V. als assoziiertes Mitglied in den Bundesverband IT-Mittelstand e.V. (BITMi) eingetreten.  Damit wächst die Allianz des IT-Mittelstands weiter: Der BITMi vertritt nun über 2.500 mittelständische IT-Unternehmen. Mit dieser neuen Kooperation bündeln JARO und BITMi ihre Kompetenzen für eine nachhaltige Digitalisierung.

„Das Zusammenspiel von Nachhaltigkeit und Digitalisierung ist in den vergangenen Jahren zu einem Fokusthema des BITMi geworden. Daher freuen wir uns sehr, mit dem JARO Institut einen Partner mit wertvoller Expertise gewonnen zu haben. Gemeinsam wollen wir nicht nur daran arbeiten, die Digitalisierung nachhaltig zu gestalten, sondern vor allem ihr großes Potenzial für die Nachhaltigkeit und den Klimaschutz zu nutzen“, sagt Nele Kammlott, Vizepräsidentin des BITMi.

„Digitalisierung ist notwendig für die Handhabung der vor uns liegenden komplexen Aufgaben und für die Erreichung der Nachhaltigkeitsziele. Wir müssen diese jedoch mit Bedacht und nicht um jeden Preis voranbringen, um sicherzustellen, dass sie nicht selber zu einem Problem für die Nachhaltigkeit wird“, erklärt Steffi Kirchberger, Mitgründerin des JARO Institut und Geschäftsführerin der JARO Services GmbH. „Die IT-Branche muss die Aufgabe lösen, IT nicht nur für die Nachhaltigkeit, sondern nachhaltige IT für die Nachhaltigkeit zu entwickeln. Dazu braucht es Know-How Aufbau und die Umsetzung in den relevanten Entwicklungsprozessen.“ Kirchberger wird im BITMi aktiv in der Fachgruppe Nachhaltigkeit und Digitalisierung mitarbeiten sowie im Präsidium mitwirken. Als erfahrene IT-Projektleiterin wird sie ihr Wissen zu Nachhaltigkeit und Digitalisierung für den BITMi einbringen.

Das JARO Institut für Nachhaltigkeit und Digitalisierung e.V. freut sich, ein assoziiertes Mitglied des BITMi zu sein. JARO will erreichen, dass nachhaltiges Handeln in Wirtschaft, Verwaltung und Organisationen aller Art zum Standard wird. Dafür vermittelt das Institut relevantes Wissen, verbindet Menschen und Organisationen und arbeitet mit ihnen aktiv an der Umsetzung der 17 UN-Nachhaltigkeitsziele. Themenschwerpunkte des Instituts sind die nachhaltige Beschaffung sowie die nachhaltige Digitalisierung.

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BITMi begleitet internationale Digitalstrategie der Bundesregierung

• Der BITMi begleitet die internationale Digitalstrategie der Bundesregierung in beratender Funktion.
• Wichtig ist, dass im Einklang mit der nationalen Digitalstrategie auch hier die Digitale Souveränität Leitmotiv ist.
• Hohe Priorität muss der Abbau einseitiger Abhängigkeiten von Technologien aus dem Ausland haben.

Aachen/ Berlin 24. Februar 2023 – Gemeinsam mit anderen Stakeholdern beteiligt sich der Bundesverband IT-Mittelstand e.V. (BITMi) in beratender Funktion an der Ausarbeitung einer internationalen Digitalstrategie der Bundesregierung. Federführend ist das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV). Mit der Strategie will die Bundesregierung Deutschland u.a. in den Bereichen Datenströme, geistiges Eigentum und Nachhaltigkeit international aufstellen. Der BITMi begrüßt das Vorhaben ausdrücklich. Aus Sicht des IT-Mittelstands kommt es dabei auch stark auf die Verzahnung mit der bereits bestehenden nationalen Digitalstrategie an. Der Verband setzt sich deshalb dafür ein, dass auch im internationalen Kontext die Digitale Souveränität das erklärte Leitmotiv der Bundesregierung wird.

Deutschland gehört laut einer aktuellen Studie heute zur Gruppe derjenigen Länder, die am zweitstärksten von digitalen Technologien aus dem Ausland abhängig sind. „Die Reduzierung einseitiger Abhängigkeiten ist daher auch eine geopolitische Notwendigkeit, damit Deutschland auch bei außenpolitischen Spannungen digital voll handlungsfähig ist. Dieses Ziel sollte die Strategie folglich mit hoher Priorität adressieren“, erklärt BITMi-Präsident Dr. Oliver Grün. Aus Sicht des BITMi sollte die Strategie dazu in einem ersten Schritt unter anderem darauf abzielen, die Kompetenzen, die wir in Deutschland und Europa haben, systematisch zu erfassen, um diese im Hinblick auf kritische Schlüsseltechnologien, wie zum Beispiel KI und Cloud, weiter auszuprägen. Die mittelständische Digitalwirtschaft kann hierzu einen enormen Beitrag leisten.

„Um unsere selbstbestimmte Mitgestaltung der digitalen Transformation zu sichern, ist es besonders wichtig, dass die internationale Digitalstrategie einbezieht, dass die deutsche Digitalwirtschaft durch KMU geprägt ist“, sagt Grün. „Dazu muss nicht nur ihr Potenzial für den IT-Standort Deutschland genutzt werden. Auch müssen sie bei Standardisierungs- und Normungsprozessen besser beteiligt werden, um dieses Potenzial zu heben. Wir freuen uns also darauf, uns bei der weiteren Ausgestaltung der Strategie fachlich einzubringen.“

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BITMi zur Zukunftsstrategie der Bundesregierung

• Der BITMi begrüßt die Bekräftigung der Digitalen Souveränität als innovations- und technologiepolitisches Leitmotiv der Bundesregierung.
• Die in der Strategie genannten Maßnahmen und Ziele sind aus Sicht des BITMi sinnvoll und innovationsorientiert.
• Die Umsetzung der Maßnahmen muss berücksichtigen, dass die Digitalwirtschaft mittelständisch geprägt ist.

Aachen/Berlin, 8. Februar 2023 – In der heute im Kabinett verabschiedeten Zukunftsstrategie bekennt sich die Bundesregierung erneut zur Digitalen Souveränität, die bereits als Leitmotiv der Digitalstrategie genannt wurde. Der Bundesverband IT-Mittelstand e.V. (BITMi) heißt diese Bekräftigung eines selbstbestimmten digitalen Aufbruchs vor dem Hintergrund wachsender technologischer Abhängigkeiten willkommen. Auch die geplanten Maßnahmen, wie die Einbeziehung von kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) bei Fragen der Standardisierung, die Stärkung der Fachkräftebasis in wichtigen Schlüsseltechnologien und der verbesserte Datenzugang für Wirtschaft und Forschung, hält der IT-Mittelstand für zielführend für eine innovationsorientierte Entwicklung unserer Wirtschaft.

„Ich freue mich, dass die Zukunftsstrategie der Bundesregierung den wichtigen Zusammenhang zwischen einer selbstbestimmten Gestaltung der Digitalisierung und einer nachhaltigen Sicherung unseres Wohlstandes betont“, kommentierte BITMi-Präsident Dr. Oliver Grün die Strategie nach ihrer Verabschiedung. In der Zukunftsstrategie wird eine Mitgestaltung innovativer Schlüsseltechnologien auf Augenhöhe angestrebt, um Deutschland und Europa technologisch unabhängiger zu machen und unsere Standards z. B. im Datenschutz zu wahren. „Die Bundesregierung bekennt sich hier klar zum Potenzial digitaler Lösungen ‚made in Germany‘. Bei der Umsetzung der Strategie ist es nun wichtig zu berücksichtigen, dass unsere Digitalwirtschaft vor allem durch mittelständische Unternehmen geprägt ist, welche die meisten Arbeitsplätze und Innovationen in Deutschlands Digitalwirtschaft stellen“, erklärte Grün. Auf die kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) der IT-Branche kommt es besonders in Schlüsseltechnologien wie Künstlicher Intelligenz, Blockchain oder Cloud an. „Ein enormer Hebel liegt in der Verbesserung des regulatorischen Umfeldes für Tech-KMU.“ Eine konkrete Stellschraube sei eine innovationsfreundliche KI-Verordnung. Dafür müsse sich die Bundesregierung in den bevorstehenden Trilogverhandlungen in Brüssel stark machen, damit die deutsche und europäische Digitalwirtschaft in diesem wichtigen Bereich wettbewerbsfähig bleiben. Gleiches gelte für den besseren Zugang zu Wachstumskapital für wachsende Digitalunternehmen etwa durch die Vereinfachung von Börsengängen, damit sich diese in Deutschland entwickeln könnten.

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BITMi zum Jahreswirtschaftsbericht der Bundesregierung

• Der BITMi begrüßt, dass die Bundesregierung die Relevanz der Digitalen Souveränität für den Wohlstand der Zukunft betont.
• Dem IT-Mittelstand kämen insbesondere der verbesserte Zugang zu Wachstumskapital und die Vereinfachung der Fachkräfteeinwanderung zugute.

Aachen/Berlin 26. Januar 2023 – Der gestern von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck vorgestellte Jahreswirtschaftsbericht rechnet mit einem leichten Wachstum für das Jahr 2023. Gegenüber der Herbstprojektion hat sich die Prognose verbessert und spiegelt eine Widerstandsfähigkeit der deutschen Wirtschaft wider, die auch bereits in der Jahresprognose des Bundesverband IT-Mittelstand e.V. (BITMi) zu erkennen war. Aus Sicht des BITMi enthält der Jahreswirtschaftsbericht einige wichtige Aspekte für die mittelständisch geprägte Digitalwirtschaft. Insbesondere begrüßt der Verband, dass die Bundesregierung die dringende Notwendigkeit zur Reduzierung digitaler Abhängigkeiten erkennt.

„Ich freue mich, dass das in der Digitalstrategie gesetzte Leitmotiv der Digitalen Souveränität auch im Jahreswirtschaftsbericht Widerhall findet“, sagte BITMi-Präsident Dr. Oliver Grün kurz nach der Veröffentlichung des Berichts. Das Papier zeige, dass man vor dem Hintergrund der veränderten geopolitischen Lage inzwischen auch die starken Abhängigkeiten Deutschlands von digitalen Technologien aus Übersee kritischer bewertet. „Nun gilt es, das Potenzial unserer leistungsstarken mittelständisch geprägten Digitalwirtschaft zu nutzen und diese in ihrer ganzen Breite zu aktivieren, um Alternativen zu schaffen.“ Wichtige Stellschrauben dafür sind u. a. der Abbau von Bürokratie, der den Mittelstand besonders oft ausbremst, aber auch die Vereinfachung der Fachkräftezuwanderung. Denn laut BITMi-Jahresprognose ist der drastische Mangel an IT-Fachkräften derzeit die größte Herausforderung für den IT-Mittelstand. Dringend notwendig ist zudem auch der verbesserte Zugang zu Wachstumskapital, z. B. für Technologie-Scale-Ups aus dem Mittelstand.

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IT-Mittelstand blickt trotz Wirtschaftslage verhalten positiv ins Jahr 2023

  • Großteil der IT-Mittelständler rechnet mit Umsatzwachstum
  • Prognose für die gesamte IT-Wirtschaft nur verhalten positiv im Vergleich zum Vorjahr
  • Größte Herausforderung bleibt der Fachkräftemangel
  • Cybersicherheit, KI und Cloud als größte Digital-Trends im Jahr 2023 erwartet

Aachen, 21. Dezember 2022 – Eine aktuelle Mitgliederumfrage des Bundesverband IT-Mittestand e.V. (BITMi) zeigt: Die mittelständische IT-Wirtschaft hat einen insgesamt positiven Ausblick auf das neue Jahr, wenn auch verhaltener als für 2022. Ein Grund dafür ist die schlechte Wirtschaftslage, die über die Hälfte der befragten Unternehmen als eine der größten Herausforderungen für den Digitalsektor sehen. Die größte Herausforderung bleibt allerdings der Mangel an IT-Fachkräften. So hat fast 80 Prozent der Unternehmen unbesetzte IT-Stellen. Dabei mangelt es insbesondere an Entwicklern und Administratoren.

Während der Corona-Pandemie hatte die Digitalisierung einen Anstoß bekommen, von dem der IT-Mittelstand profitiert hat. Die aktuelle Wirtschaftslage dämpft nun zwar den Ausblick auf das neue Jahr, doch über zwei Drittel der befragten Unternehmen rechnen weiterhin mit einer Steigerung ihres Umsatzes. Für die gesamte IT-Branche fällt die Prognose jedoch um einiges verhaltener aus. Weniger als die Hälfte rechnet demnach mit einer Verbesserung der wirtschaftlichen Situation im Digitalsektor, während fast ein Drittel eine Stagnation und über ein Fünftel sogar eine Verschlechterung erwarten. „Diese Prognose spiegelt nicht nur die Wirtschaftslage, sondern auch die ernüchternde Digitalpolitik der Bundesregierung wider“, kommentiert BITMi-Präsident Dr. Oliver Grün die Umfrageergebnisse. „Wenn jedoch die Bundesregierung der Digitalisierung höher priorisiert und den weiterhin leistungsfähigen digitalen Mittelstand als deren Motor fördert, kann die digitale Transformation 2023 endlich an Fahrt aufnehmen.“

Laut einem Lagebericht des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat die Bedrohung durch Cyberkriminalität dieses Jahr ein neues Hoch erreicht. Es ist also nicht verwunderlich, dass IT-Sicherheit der am häufigsten vorhergesagte Digital-Trend in der Prognose ist. Gleichauf auf Platz zwei finden sich Cloud-Anwendungen und Künstliche Intelligenz (KI). „Der IT-Mittelstand ist innovativ und optimal aufgestellt, um diese Trends in Deutschland umzusetzen und, insbesondere im kritischen Bereich der IT-Sicherheit, der ideale Partner für den Anwendermittelstand zu sein,“ so BITMi-Vizepräsident Frank Karlitschek. „Im Bereich der KI blicken wir gespannt auf den geplanten AI Act der Europäischen Kommission, von dem abhängt, ob die mittelständisch geprägte Digitalwirtschaft Europas bei dieser wichtigen Schlüsseltechnologie wettbewerbsfähig bleibt.“

Sehen Sie hier die vollständigen Umfrageergebnisse

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Offener Brief an die Bundesregierung: BITMi warnt vor voranschreitender digitaler Abhängigkeit

Aachen, Berlin, 1. Dezember 2022 – In seinem heute veröffentlichten offenen Brief fordert der Bundesverband IT-Mittelstand e.V. (BITMi) die Bundesregierung dringlich dazu auf, Digitalisierung endlich die nötige Priorität zu geben und die politischen Weichen für eine selbstbestimmte digitale Transformation Deutschlands zu stellen. Denn über ein Jahr nach der Bundestagswahl und knapp 100 Tage nach der Verabschiedung der Digitalstrategie ist der erhoffte digitalpolitische Aufbruch noch immer ausgeblieben. Besonders besorgniserregend ist dies angesichts der steigenden Abhängigkeit Deutschlands und Europas von chinesischen und US-amerikanischen Technologien, die unserer Digitalen Souveränität schadet.

„Mit der aktuellen Digitalpolitik droht Deutschland zu einem reinen Anwender der Digitalisierung zu werden, statt sie selbst zu gestalten“, warnte BITMi-Präsident Dr. Oliver Grün nach der Veröffentlichung des Briefes. „Doch um digital souverän zu werden, müssen wir die Digitalisierung selbst gestalten. Großes Potenzial dafür findet sich in unserer mittelständig geprägten Digitalwirtschaft, die innovative Alternativlösungen zu den Produkten der großen internationalen Konzerne hervorbringt. Nun braucht es auch die richtigen politischen Weichenstellungen, um diese Angebote made in Germany international konkurrenzfähig zu machen und ihr Potenzial nicht zu verspielen“, führte Grün aus.

Um dieses Potenzial zu nutzen und den digitalen Aufbruch zu schaffen, ist eine umfassende Mobilisierung von privatem und öffentlichem Kapital erforderlich. Dazu zählt auch ein verbesserter Zugang zu Wachstumskapital, z. B. durch einfachere Börsengänge. Ein weiterer beachtlicher Hebel liegt im Vergaberecht. Die Wahrung der Digitalen Souveränität muss zu einem Kriterium für die Beschaffung digitaler Produkte und Dienstleitungen durch den Staat werden, ohne dabei Protektionismus zu betreiben.

Lesen Sie hier den offenen Brief des Bundesverband IT-Mittelstand e.V. an die Bundesregierung.